150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Straßlach
Jubiläumsfeier
Im September 2024 wurde unsere Feuerwehr 150 Jahr Jahre alt.
Zu diesem besonderen Jubiläum haben wir standesgemäß mit Euch gefeiert.
Neben einem Gstanzl Abend mit der Gstanzl Queen Renate Maier und der Deininger Blasmusik und abschließender Blaulicht Bar am Freitag, konnten wir am Samstag nach dem Empfang der Vereine und dem Gottesdienst mit Festzeltbetrieb und Familiennachmittag, das Fest mit den Flexibells und der Blaulicht Bar ausklingen lassen.
Ein Highlight am Samstag waren die Hubschrauberrundflüge über unsere Gemeinde
Wir sagen DANKE an alle Gäste, Freunde, Bekannte, Sponsoren, Unterstützer und Helfer, die dieses Fest ermöglicht haben und für unvergessliche Momente mit Euch gesorgt haben!
Eure Freiwillige Feuerwehr Straßlach
Mit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehren in Bayern und ganz Deutschland sollte – wie der Name schon sagt – der Gefahr von lokalen Feuern und Bränden begegnet werden. Wenn es brennt, muss es schnell gehen. Gebraucht wurde Ausrüstung und geschultes Personal, das der Gefahr innerhalb kürzester Zeit begegnen konnte. Also eine mit dem aktuellen Stand der Technik ausgerüstete „Selbsthilfe-Truppe“, die der Gefahr unmittelbar begegnen konnte. Unsere Gründungsmitglieder haben diese Notwendigkeit wohl verstanden. Es konnte und kann jeden treffen! So ist zu erklären, warum alle männlichen Einwohner zwischen 18 und 60 Jahren der neu gegründeten Feuerwehr beitraten.
Wohl bis nach dem zweiten Weltkrieg konzentrierte sich das Aufgabengebiet im Wesentlichen auf die Brandbekämpfung. Unsere Motorspritze aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde nach Bombardierungen bis nach München gerufen, um die verheerenden Brände zu löschen.
Ab den 50er und 60er Jahren veränderte sich die Art der Einsätze dramatisch. Die technische Hilfeleistung rückte immer mehr in den Fokus. Einerseits nahm die Zahl der Brände durch den Brandschutz und die Bauweise der Gebäude ab, zugleich wuchs schlichtweg die Zahl der Fahrzeuge auf unseren Straßen immer weiter an. Natürlich ohne Sicherheitsgurte, Airbags oder gar Assistenzsysteme. Die Folge waren viele Verkehrsunfälle mit Schwerstverletzten und Toten. Eine hohe Belastung für die Einsatzkräfte, nicht nur physisch, sondern auch psychisch!
In der Folge wurde das Aufgabengebiet der Feuerwehren im Jahr 1973 bereits durch den Deutschen Feuerwehrverband mit den Schlagworten „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“ beschrieben. Das dazugehörige Logo kennt wohl jeder.
In den letzten gut 20 Jahren hat sich das Aufgabengebiet weiter verändert. War der Sturm „Wiebke“ 1990 noch eine absolute Ausnahmesituation, die die Feuerwehren tagelang forderte, folgte mit „Kyrill“ in 2007 gleich der nächste Jahrhundertsturm. Heute begegnen uns „Jahrhundertereignisse“ gefühlt monatlich. Schneemassen, Sturmschäden, überflutete Straßen und Keller! Die Feuerwehren sind zur Stelle, um das Schlimmste zu verhindern und die gröbsten Schäden zu beseitigen. Allein die letzten Wochen vor unserem Jubiläum zeigen, wie auch wir als Ortsfeuerwehr gefordert sind. Waren wir Anfang Juni noch zur überörtlichen Hilfe im Landkreis Pfaffenhofen unterwegs, traf es in den ersten Juliwochen auch unsere Gemeinde ziemlich hart.
Am 1. September 2003, also vor fast 21 Jahren, gingen die First Responder der Feuerwehr Straßlach in Dienst. In weit über 2.000 Einsätzen haben sie seitdem Mitbürgern im gesamten Gemeindegebiet in medizinischen Ausnahmesituationen geholfen. Häufig weit vor Eintreffen des regulären Rettungsdienstes. Immer wieder hören wir bei Einsätzen, wie positiv diese erweiterte Erste Hilfe angenommen wird und wie tröstlich es ist, in Ausnahmesituationen ein bekanntes Gesicht zu sehen.
Ein anderes Phänomen und die daraus resultierenden Einsätze lassen uns allerdings seit einigen Jahren teils kopfschüttend zurück. Die Rede ist von den Hilfeleistungen, die aus dem veränderten Freizeitverhalten und einer gewissen Vollkaskomentalität entstehen. Manchmal haben wir das Gefühl, nicht nur in einer wunderschönen Gemeinde mit herrlicher Natur, sondern eher in einem Freizeitpark zu leben. Seien es waghalsige Downhills mit dem Fahrrad oder schlecht vorbereitete Bootstrips auf der Isar. Häufig enden diese Abenteuer schmerzhaft oder schlimmer. Aber auch hier stellen wir immer wieder unsere Professionalität unter Beweis. Menschen in Not wird geholfen. Vorbehaltlos!
Liebe Leserinnen und Leser der Gemeindenachrichten, erlauben Sie mir zum Abschluss ein paar persönliche Worte. Nach diesem Ritt durch die 150-jährige Geschichte unserer Feuerwehr wird der ein oder andere zurecht bemängeln, dass ich wichtige Kapitel vergessen habe. Zusammen mit der ganzen Mannschaft, den Kommandanten und der Vereinsführung laden wir Sie ein, uns an unserem Festwochenende zu besuchen. Fragen Sie unsere passiven Mitglieder und die „alten Hasen“ aus der Mannschaft, wie es früher war, was sich verändert hat. Sie werden bestimmt viele Geschichten zu erzählen haben. Mir war der Versuch wichtig, aufzuzeigen, dass Sie, das wir alle heute noch, wie vor 150 Jahren, Männer und Frauen am Ort haben, die den Grundgedanken der „Selbsthilfe-Truppe“ hochhalten. Die sich ehrenamtlich einsetzen und 24 Stunden, an 365 Tagen im Jahr bereit sind, sich in den Dreck zu stellen und sich im Zweifel selbst in Gefahr zu bringen, um Ihnen zu helfen. Dabei erfindet sich die Feuerwehr nicht immer wieder neu, sie entwickelt sich weiter. Und dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Ermutigen Sie Ihre Kinder, zur Feuerwehr zu gehen. Kameradschaft zu erleben und das gute Gefühl kennenzulernen, helfen zu können. Sorgen Sie vielleicht mit Ihrem eigenen Beitritt zur Feuerwehr, als aktives oder förderndes Mitglied dafür, das die Erfolgsgeschichte Feuerwehr Straßlach noch viele, viele Jahre fortgeschrieben wird. Es gibt zu diesem System keine Alternative!